Rot-Grün will CDU/FDP-Antrag in Wirtschaftsdeputation ablehnen

Lencke Steiner / Jörg Kastendiek: „Koalition verschleppt Umsetzung der Meisterprämie“

Aus Sicht des wirtschaftspolitischen Sprechers der CDU-Faktion, Jörg Kastendiek, und der FDP-Fraktionsvorsitzende Lencke Steiner bremst die rot-grüne Koalition die Einführung der Meisterprämie aus. Bereits Anfang des Jahres hatten sich CDU und FDP mit einem entsprechenden Antrag für die finanzielle Unterstützung des Handwerkernachwuchses eingesetzt. Nach über einem halben Jahr Stillstand in der Koalition soll der aus der Bürgerschaft überwiesene Antrag heute in der Wirtschaftsdeputation beraten werden. Doch aus einer schnellen Umsetzung und Unterstützung der Meisterschüler wird voraussichtlich auch dann nichts: „Statt nach monatelangem Nichtstun den angehenden Absolventen im Handwerk endlich Planungssicherheit zu geben und ihre Leistungen zu wertschätzen, dreht Rot-Grün jetzt noch eine extra Schleife. Diese Politik gleicht einem Verschiebebahnhof“, kritisiert Kastendiek.

Den Antrag von CDU und FDP wollen die Koalitionäre ablehnen und stattdessen aus der Meisterprämie für das Handwerk eine Prämie für alle Aufstiegsfortbildungen machen. Ein entsprechendes Konzept soll Wirtschaftssenator Martin Günthner erarbeiten. Es ist begrüßenswert, wenn die Koalition den Kreis der Begünstigten ausdehnen wolle, macht Lencke Steiner deutlich. Das Vorhaben deswegen aber weiter auf die Wartebank zu schieben, sei falsch. „Bei dem Arbeits-Tempo der Koalition befürchten wir, dass in dieser Legislatur weder das Handwerk noch sonst ein Absolvent einer Aufstiegsfortbildung finanzielle Unterstützung erhält. Wir brauchen aber diese Unterstützung um endlich einen Schritt weiterzukommen um den Meister attraktiver zu machen und dem Handwerk mehr Wertschätzung entgegenzubringen. “

Beide Politiker betonen, dass die Unterstützung von Meisterschülern im Handwerk kein Selbstzweck sei. Während ein Hochschulstudium in Deutschland gebührenfrei ist, bezahlen Meisterschüler Lehrgangs- und Prüfungsgebühren von durchschnittlich 9.000 Euro, hinzu kommen Kosten für das Meisterstück sowie in vielen Fällen ein Verdienstausfall. In Niedersachsen ist die Meisterprämie bereits erfolgreich eingeführt. „Wenn SPD und Grünen eine stärkere Gleichstellung von Aufstiegsfortbildungen mit dem Studium wirklich wichtig ist, dann sollten sie die Unterstützung von Meisterschülern im Handwerk nicht länger blockieren“, so Kastendiek abschließend.