54 Menschen aus geschlossener Psychiatrie geflohen: Offene Türen können nicht die Lösung sein!

In der Antwort auf die Anfrage der FDP-Fraktion Bremen “Wie sicher ist die geschlossene Psychiatrie?“ hat der Senat die Zahl der Entweichungen aus den entsprechenden Einrichtungen der GeNo aufgeführt. Demnach sind von September 2023 bis Februar 2024 insgesamt 54 Patienten entwichen, 87 kamen nach dem Ausgang nicht zurück und bei 23 hieß es „keine Angabe“. 

Dazu erklärt der Sprecher für Inneres der FDP-Fraktion Bremen, Dr. Marcel Schröder:

„In einer geschlossenen Psychiatrie sind in der Regel Menschen untergebracht, die für sich und andere eine Gefahr darstellen. Dass diese Patienten in Bremen zuletzt dutzendfach aus den Einrichtungen fliehen und im Anschluss nicht selten Straftaten begehen, ist eine unnötige Verschärfung der ohnehin sehr angespannten Sicherheitslage in Bremen. Zuletzt floh eine 28-Jährige und stach den Lebensgefährten ihrer Mutter mit einem Messer nieder. Spätestens solche Beispiele sollten dem Senat zeigen, dass das Konzept der ‘offenen Türen‘ gescheitert ist. Wir fordern Rot-Grün-Rot auf, für eine bessere Sicherung der geschlossenen Psychiatrien zu sorgen. Zur Entlastung der Polizei, des Rechtsstaats und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.“

Der Sprecher für Gesundheit der FDP-Fraktion Bremen, Ole Humpich, sagt: 

„Diese Zahlen müssen ein Alarmsignal sein für alle, die das Konzept der ‘offenen Tür‘ für geschlossene Psychiatrien in Bremen eingefordert haben. Das passt einfach nicht zusammen. Weder im Wortsinn noch in der Praxis. Psychisch kranke Menschen, die einer solchen Einrichtung zugewiesen werden, sind aus unterschiedlichen Gründen dort. Eins sollte aber für alle gelten: Ein unkontrolliertes Entweichen ist nicht akzeptabel. Dass der Senat in seiner Antwort auf die dutzendfachen Flucht-Fälle mehr oder weniger mit Schulterzucken reagiert und keinen besonderen Handlungsbedarf sieht, lässt zwei Schlussfolgerungen zu. Entweder er hat den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden oder er ist mit der Situation schlichtweg überfordert. Beides wäre jedoch ein Armutszeugnis für die Arbeit der rot-grün-roten Behörden. Denn sie sind verantwortlich für die Sicherheit von Patienten, Mitarbeitern in sowie Bürgerinnen und Bürgern außerhalb der Klinik.“