Welche Demografie-Strategie verfolgt der Senat in der ärztlichen Versorgung?

Kleine Anfrage der FDP-Fraktion Bremen.

Wenn in den kommenden Jahren die Generation der Babyboomer aus dem Berufsleben ausscheidet, wird sich das auch bei den Ärzten bemerkbar machen. Schon jetzt sind laut Analyse der Versorgungslandschaft der Stiftung Gesundheit aktuell rund 16,6 Prozent der niedergelassenen Ärzte in Bremen 65 Jahre oder älter und werden absehbar einen Nachfolger benötigen oder ihre Praxis schließen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

  1. Wie viele Praxisschließungen von niedergelassenen Ärzten ohne Nachfolgelösung hat es in den vergangenen fünf Jahren im Land Bremen gegeben?
    (Bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Stadtgebieten Bremen und Bremerhaven sowie Fachgebieten angeben.)
  2. Wie hat sich die Zahl der Fachärzte im Land Bremen in den vergangenen fünf Jahren entwickelt?
    (Bitte jeweils jährlich aufgeschlüsselt nach Arztgruppen für Bremen und Bremerhaven angeben.)
  3. Von welchen Nachbesetzungsbedarfen bei niedergelassenen sowie angestellten Ärzten durch altersbedingte Eintritte in den Ruhestand geht der Senat für das Land Bremen in den nächsten 10 Jahren aus, und wie bewertet der Senat diese Entwicklung?
    (Bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Fachgebieten für Bremen und Bremerhaven angeben.)
  4. Wie hat sich die Zahl der weiterbildungsbefugten Ärzte und zugelassenen Einrichtungen im Land Bremen in den vergangenen 5 Jahren entwickelt?
    (Bitte jeweils jährlich aufgeschlüsselt nach Fachgebieten für Bremen und Bremerhaven angeben.)
  5. Wie hat sich die die Zahl der Ärzte in fachärztlicher Weiterbildung im Land Bremen in den vergangenen 5 Jahren entwickelt?
    (Bitte jeweils jährlich aufgeschlüsselt nach Fachgebieten für Bremen und Bremerhaven angeben.)
  6. Wie viele Ärzte haben nach ihrer Facharztausbildung in den vergangenen 5 Jahren eine niedergelassene oder angestellte Beschäftigung im Land Bremen aufgenommen?
  7. Wie bewertet der Senat die Entwicklung der Zahl der Niedergelassenen in Bremen
    a. insgesamt?
    b. im Bundesvergleich?
    c. mit Blick auf die Gesamtzahl der ambulant tätigen ärztlichen Leistungserbringer in Bremen?
  8. Wie bewertet der Senat die Weiterbildungsangebote und Nachwuchsprogramme, mit denen andere Bundesländer und Kommunen um junge Mediziner werben, und wie sieht sich der Senat im Wettbewerb um den Ärztenachwuchs aufgestellt?
  9. Wie bewertet der Senat die Initiative „Lass dich nieder!“ der Kassenärztlichen Vereinigungen und die regionale Vorstellung Bremens auf der dazugehörigen Kampagnen-Webseite (www.lass-dich-nieder.de)?
  10. Mit welchen unterstützenden Initiativen, Maßnahmen und/oder Infrastruktur beabsichtigt der Senat, die ärztliche Versorgungslage perspektivisch zu sichern?
  11. Welchen Stellenwert hat aus Sicht des Senats eine gesicherte Kinderbetreuung, wenn es bei jungen Ärzten um die Wahl des Arbeitsplatzes und der Arbeitszeit geht, und inwiefern kann eine Kitaplatz-Garantie helfen, Ärztenachwuchs zu gewinnen?