Transparenz bei der Erfassung von Ausfall- und Vertretungszeiten in Schulen!
Birgit Bergmann: Wir brauchen mehr Transparenz bei der Erfassung von Ausfall- und Vertretungszeiten in Schulen!
Heute beginnt das neue Schuljahr. Trotz viel Engagement vor Ort ist schon jetzt klar, dass Vieles nicht rund laufen wird. In den letzten Tagen haben sich die negativen Nachrichten gehäuft: Zu viele Kinder ohne Kitaplatz, 100 fehlende Lehrkräfte und manche Schulklasse zieht in Ausweichquartiere. Bei all dem bleibt es wichtig, nicht aus dem Auge zu verlieren, dass Ausfall- und Vertretungszeiten transparent erfasst werden. Die Antworten auf die Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion „Sind die Daten zum Unterrichtsausfall im Land Bremen tatsächlich belastbar?“ zeigen aber, dass es erhebliche Erfassungsdefizite gibt.
Birgit Bergmann erklärt dazu: „Wir verstehen jetzt, warum Bremer Familien von mehr Unterrichtsausfall sprechen als die Statistik der Behörde nachweist. Denn es werden weder Stunden ohne Lehrkräfte im Klassenraum, noch fachfremd vertretender Unterricht standardisiert erfasst. In der SEK II, oft auch schon in den oberen Klassen der SEK I, ersetzt die Selbstlernzeit ausgefallenen Unterricht. Diese Form der pädagogischen Arbeit ist sicherlich bis zu einem gewissen Grad sinnvoll und etabliert, sie aber – auch über längere Ausfallstrecken – als vollwertigen Ersatz für Stunden mit Fachlehrern zu verkaufen und sie nicht einmal zu erfassen, ist eine Mogelpackung. Hier muss Transparenz her! Wie viele Lehrstunden fehlen der Schule, was kann sinnvoll und durch Fachkräfte vertreten werden und was eben auch nicht. Das Problemspektrum unserer Bildungslandschaft realistisch zu erfassen ist die Voraussetzung für eine solide Schulbildung in Bremen. Von Mogelpackungen wie dieser Ausfallstatistik sollte der Senat daher dringend Abschied nehmen. Eine Überarbeitung der Vorgaben ist überfällig und sollte noch in diesem Schuljahr erfolgen.“