Staubilanz von Bremen

Kleine Anfrage von der Fraktion der FDP Bremen.

Laut den Auswertungen des Verkehrsdatenanbieters Inrix standen die Bremer im Jahr 2024 durchschnittlich 40 Stunden im Stau. Bremens Autobahnen und Autobahnkreuze sind keine Unbekannten in den täglichen Verkehrs- und Staumeldungen. Zudem gibt es weitere Nadelöhre in Bremen, welche Auto- und LKW Fahrerrinnen und -fahrer zur Verzweiflung bringen. Unnützes Warten durch Staus ist nicht nur ein persönliches Ärgernis und eine zusätzliche Belastung für die Umwelt, sondern kostet auch Zeit und Geld. Bremen ist Hafen,- Industrie- und Logistikstandort mit viel Zulieferverkehr und Ziel vieler Einpendler von außerhalb. Deswegen ist es wichtig, dass Bremen seine Stauursachen sorgfältig analysiert und die Auswirkungen von Verkehrsstaus reduziert, um den Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten.
Eine besondere Brisanz ergibt sich in den kommenden Jahren aufgrund der notwendigen Sanierungs- und Ersatzneubauten bei den Weserbrücken und zahlreicher weiterer Baustellen, die einen erneuten Anstieg von Staus befürchten lassen.

Wir fragen den Senat:

1) Wie werden in Bremen Daten für die Staubelastung und Stauanfälligkeit von Straßenabschnitten sowie zum Verkehrsfluss erhoben, ausgewertet und bilanziert?
2) Welche Entwicklungen und Veränderungen hat es in Bremen in der Staubilanz und im Verkehrsfluss seit 2019 gegeben?
2.1. Wie hoch waren die jährlichen Staustunden und Staukilometern in Bremen seit 2019?
2.2. Was waren jeweils die staureichsten Tage?
2.3. Wie hat sich der Verkehrsfluss in Bremen im selben Zeitraum entwickelt?
3) In welchen Straßenabschnitten bzw. an welchen Knotenpunkten lagen die Hotspots bzgl. Staus?
3.1. Auf den Autobahnen und Bundestraßen?
3.2. Auf den weiteren landeseigenen und kommunalen Straßen?
4) Inwieweit gibt es bereits Daten und Erkenntnisse dazu, welche Veränderungen im Verkehrsfluss es im Zuge der bisherigen Sperrungen und Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Weserbrücken es gegeben hat?
4.1. Wenn ja: Was sind die Erkenntnisse?
4.2. Wenn nein: Warum nicht und wann werden diese vorliegen?
4.3. Welche Prognosen für künftige Staus gibt es angesichts der geplanten Baustellen und wie werden diese erhoben?
5) Was ist über die jeweiligen temporären oder permanenten Ursachen der Staus (z.B. lokale Störung durch Baustelle oder Unfall, hohes Verkehrsaufkommen aufgrund von Großveranstaltung oder Ferienbeginn, zu geringe Kapazitäten, suboptimale Verkehrsführung, fehlende Koordination und Information, etc.) bekannt?
6) Was waren die Stau-Hotspots auf den Zufahrtsstraßen nach Bremen im unmittelbaren niedersächsischen Umland und was ist über die Ursachen bekannt?
7) Wie fließen die Erkenntnisse über Staus in die langfristige Verkehrsplanung in Bremen ein?
8) Welche Maßnahmen zur Stauvermeidung sind aktuell bereits ergriffen worden, welche sind bereits begonnen worden und welche sind in Planung?