Offener Streit in der Koalition um die Domsheide: Umgestaltung darf nicht zulasten der Glocke gehen!

Aktuelle Stunde der Fraktion der FDP.

Im Senat ist ein offener Streit über die Umgestaltung der Domsheide ausgebrochen. Im Interview mit dem Weser-Kurier vom 28. April 2021 wirft Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) der Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) vor, die Umgestaltung der Domsheide nicht gründlich genug durchdacht zu haben. Die geplante Konzentrierung der Straßenbahnhaltestellen vor dem Konzerthaus „Die Glocke“ würde dessen Zukunft gefährden. Die Umsetzbarkeit und Effektivität der angedachten Ausgleichsmaßnahmen, wie etwas Flüsterschienen oder eine andere Zufahrt für Lkw, seien höchst fraglich. Neben der Wirtschaftssenatorin sieht auch der Fraktionsvorsitzende der SPD Mustafa Güngör die bisherigen Planungen kritisch. 

Angesichts dieses innerkoalitionären Streits, aber auch vor dem Hintergrund der kritischen Stimmen aus der Wirtschaft ist es zu begrüßen, dass das Verfahren erneut geprüft werden soll. Die Glocke ist eines der wichtigsten Kulturobjekte in Bremen. Die auch überregionale Bedeutung wurde durch die zugesagte Förderung seitens des Bundes in Höhe von 40 Millionen Euro deutlich gemacht. Kulturförderung darf nicht nur subkulturelle Nischen für wenige Menschen betreffen, sondern muss auch für Häuser wie die Glocke zur Verfügung stehen, die ein breites Publikum ansprechen. 

Für die Zukunft der Innenstadt ist auch die Weiterentwicklung der Glocke elementar. Eine Umgestaltung der Domsheide darf deshalb nicht dazu führen, dass dieses wichtige Kulturobjekt in der Innenstadt gefährdet wird. Daher ist das Verfahren zur Umgestaltung der Domsheide neu aufzulegen. Insbesondere muss ein anderer Verlauf der Straßenbahnen geprüft werden. Die Verkehrssenatorin muss ihre Scheuklappen ablegen und ihre einseitige Haltung aufgeben.