Fleiß statt Flausch – Leistungsgedanken wieder in den Schulen verankern
Antrag der Fraktion der FDP Bremen.
Ob IQB-Bildungstrend, INSM-Bildungsmonitor oder PISA-Ergebnisse – seit Jahren ist das Land Bremen Schlusslicht in der bundesweiten Bildungstabelle.
Statt die alarmierenden Ergebnisse als einen Handlungsauftrag zu verstehen, setzt der Senat auf einen pädagogischen Kuschelkurs, der vor allem von maximaler Rücksichtnahme und minimalen Leistungsanforderungen geprägt ist. Hiermit tut der Bremer Senat den Schülerinnen und Schülern jedoch keinen Gefallen. Denn wer Leistung den Rücken kehrt, hemmt Entwicklungsmöglichkeiten und Leistungsbereitschaft und bremst damit die Bildungskarrieren unserer Kinder aus.
Was Schülerinnen und Schüler brauchen, ist die Rückkehr zu verbindlichen Leistungsmaßstäben.
Mit verpflichtendem Sitzenbleiben werden Schülerinnen und Schüler nicht für schlechte Leistungen abgestraft, sondern zweite Chancen geschaffen.
Und mit der Wiedereinführung von Schulnoten ab der dritten Klasse wird für mehr Transparenz für Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler gesorgt, zudem auch ein leistungsgerechter Vergleich auf faire Weise ermöglicht.
Schließlich hat sich die Lernausgangslagenerhebung in der fünften und siebten Jahrgangsstufe (LALE 5 und LALE 7) bewährt. Hierdurch wird den Schulen ein datenbasiertes Instrument gereicht, mit dem Lernstände frühzeitig erkannt und daraus pädagogische Maßnahmen abgeleitet werden können. Es wird Zeit, dass dieses Instrument flächendeckend an allen Schulen und systematisch in weiteren Jahrgangstufen zum Einsatz kommt, um so die Lernstände aller Schülerinnen und Schüler während der gesamten Schulzeit zu monitorisieren, wie es beim Hamburger Vorbild (KERMIT) geschieht.
Wir Freien Demokraten verstehen Leistung als eine Voraussetzung für mehr Chancengerechtigkeit und wollen, dass Aufstiegsgeschichten unabhängig der persönlichen Hintergründe erzählt werden.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, den Leistungsgedanken wieder verstärkt in den Schulen zu verankern – nicht um Druck zu erzeugen, sondern um die Forderung und Förderung des Einzelnen wieder in den Mittelpunkt einer jeden Bildungsbiographie zu rücken.
Beschlussempfehlung:
Die Bürgerschaft fordert den Senat auf,
- im Bremischen Schulrecht die Möglichkeit des Wiederholens einer Jahrgangsstufe („Sitzenbleiben“) bei nicht ausreichenden Leistungen wieder verpflichtend ab dem Schuljahr 2026/2027 einzuführen.
- das Notenzeugnis ab Klasse 3 ab dem Schuljahr 2026/2027 wieder einzuführen und in allen weiterführenden Schulen ohne Ausnahme beizubehalten, wobei die schriftliche Lernstands- und Lernentwicklungsdokumentation als vertiefende Grundlage für alle anderen Formen des Feedbacks zwischen Lernenden und Eltern erhalten bleibt und auf Wunsch auch ausgegeben wird.
- eine Lernausgangslagenerhebung (LALE) nach Hamburger Vorbild (KERMIT) in den Jahrgangsstufen 2,3,5,7,8 und 9 einzuführen, um Kompetenzstände in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und den Naturwissenschaften zu erheben sowie eine Verpflichtung für alle Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien zu schaffen, an den Lernausgangslagenerhebungen teilzunehmen.