FDP lehnt Solardachpflicht für Neubauten ab!
Thore Schäck: Wir begrüßen zwar das Ziel, möglichst alle geeigneten Dachflächen für Solarenergie zu nutzen, lehnen aber eine generelle Solardachpflicht bei Neubauten ab.
Zur geplanten Solardachpflicht für Neubauten erklärt der baupolitische Sprecher der FDP-Fraktion Bremen, Thore Schäck:
„Wir begrüßen zwar das Ziel, möglichst alle geeigneten Dachflächen für Solarenergie zu nutzen, lehnen aber eine generelle Solardachpflicht bei Neubauten ab.
Weil Solaranlagen neben dem Klimaschutzeffekt auch wirtschaftlich sind, werden Bürgerinnen und Bürger diese Maßnahme freiwillig übernehmen – sofern es das Material und Fachkräfte zur Umsetzung gibt. Aber hier liegt das Problem: Schon jetzt bestehen aufgrund des enormen Fachkräftemangels Schwierigkeiten, die vorhandenen Anlagen einzubauen. Eine solche Pflicht käme also ohne die Möglichkeit der Umsetzung daher, denn bis 2025 wird dieser Fachkräftemangel nicht behoben sein.
Eine Solarpflicht impliziert auch, dass der schleppende Solarausbau der Unwissenheit und dem Unwillen privater Bauherren und -Frauen geschuldet ist. Tatsächlich aber zeigen Untersuchungen, dass vor allem undurchschaubare Förderwege, komplizierte Beratung, und verwinkelte gesetzliche Vorgaben auf Bundesebene die rasche Ausweitung von Solardächern im privaten Bestand verhindern. Jetzt ein komplexes Bremer Regelwerk zu erstellen, ist im Hinblick auf beschränkte Ressourcen in unserem Bundesland weder möglich noch sinnvoll. Hier muss endlich Bürokratie ab- statt aufgebaut werden.
Ein solches Vorhaben setzt im Übrigen eine funktionierende Baubehörde voraus. In Bremen dauern Genehmigungsverfahren bereits jetzt gerne mal mehrere Jahre.“
Schäck weiter: „Wir müssen die Menschen bei Klimaschutzmaßnahmen mitnehmen. Das wird nur funktionieren, wenn wir umsetzbare und realistische Maßnahmen beschließen und dafür sorgen, dass sie von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen werden können. Da braucht es weder Zwang noch Bürokratie im geplanten Umfang.
Eine größere Akzeptanz lässt sich in der Bevölkerung erzeugen, wenn auch an öffentlichen Gebäuden ein klares Bekenntnis zur Solarenergie sichtbar wird. Die öffentliche Hand muss, wie von der Enquetekommission vorgeschlagen, mit gutem Beispiel vorangehen und die Installation von Solarzellen und Solarthermie im eigenen Bestand entschiedener vorantreiben.“