Bremer Wallanlagen aufwerten

Dringlichkeitsantrag der Fraktion der FDP Bremen.

Die Bremer Wallanlagen sind eine grüne Oase und seit über 200 Jahren ein Erholungsraum im Herzen unserer Stadt. Sie werden jedoch zunehmend als verschmutzter Angstraum wahrgenommen – besonders beim Einbruch der Dämmerung. Statt als grüner Rückzugsort zu dienen, prägen Verschmutzung, Drogenabhängige und Obdachlose das Bild. Dabei bieten Lage, Historie und die Mischung aus Grünflächen und Wasser ideale Voraussetzungen für einen Erholungsraum mitten in der Innenstadt.
Anwohner und Beschäftigte, wie die Mitarbeiter der Finanzbehörde, beklagen, dass die Situation untragbar geworden ist. Viele Bewohner meiden die Wallanlagen und bevorzugen den Bürgerpark, obwohl die Grünflächen direkt vor ihrer Haustür liegen. Als störend werden ebenfalls Nutzungskonflikte zwischen Rad- und Fußverkehr angesehen.
Wenn wir das Leben in die Innenstadt zurückbringen wollen, müssen sich die Menschen auch innerhalb der Wallanlagen wieder sicher und willkommen fühlen. Es gilt daher das Potenzial der Wallanlagen voll ausschöpfen und sie wieder zu einem der Highlights in der Bremer Innenstadt sowie zu einem Ort der Erholung und des Erlebens für alle Bremerinnen und Bremer zu machen.

Beschlussempfehlung:

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Die Bürgerschaft fordert den Senat auf,

  1. für eine bessere Sauberkeit in den Wallanlagen zu sorgen, insbesondere durch häufigere Reinigungsintervalle, mehr Mülleimer, eine effiziente Regulierung der Rattenpopulation und konsequentes Vorgehen gegen illegale Müllentsorgung,
  2. die Sicherheit zu erhöhen durch regelmäßige Bestreifung durch den Ordnungsdienst,
  3. die Einbindung der Flächen der Wallanlagen in das Konzept zur Bewältigung der Probleme mit Obdachlosen und Drogensüchtigen sicherzustellen,
  4. die Neuordnung des Rad- und Fußverkehrs in den Wallanlagen, um Nutzungskonflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu entschärfen, insbesondere durch,
    a. die Trennung von Rad- und Fußverkehr auf den direkten Durchgangsstrecken in die Innenstadt von der Bürgermeister Mevissen-Brücke zur Bischoffsnadel sowie zum Wallring, z.B. durch farbliche Markierungen,
    b. die konsequente Verlagerung des übrigen Radverkehrs aus den Wallanlagen auf die Radpremiumroute am Wallring,
    c. die Prüfung von Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen an der Bürgermeister Mevissen-Brücke und konsequente Kontrollen, um die Grundregel der gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu stärken,
  5. unter Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der umliegenden Geschäfte ein Konzept zur Belebung der Wallanlagen zu erarbeiten und dabei insbesondere folgende Möglichkeiten zur Umgestaltung zu berücksichtigen:
    a. die Aufwertung der Uferbereiche,
    b. die Wasserfläche zwischen Herdentor und Ostertorsteinweg für Nutzung zugänglich zu machen,
    c. die Prüfung der Ansiedlung von Gastronomie. Dabei ist auch zu prüfen, wie ein Teil der Rasenfläche an der Kreuzung Altenwall/Am Wall als Nutzungsfläche für Gastronomie ausgewiesen werden kann, ohne das Ensemble zu stören,
    d. die verstärkte Nutzung des Theaterbergs für Kunst und Kultur, unterstützt durch behutsamen Umbau der Fläche zu einem Amphitheater unter Einhaltung des Denkmalschutzes,
    e. die Nutzung digitaler Infotafeln oder anderer digitaler Angebote um das historische Erbe für Besucher erlebbar machen,
    f. die Aufwertung des bestehenden Spielplatzes und Prüfung weiterer Spielplatzflächen,
    g. die Errichtung eines Fitness-Parcours zwischen Bürgermeister-Smidt-Straße und Doventor,
    h. die Sanierung des Kunsttunnels verbunden mit einem Konzept gegen künftige Vandalismusschäden,
    i. verbesserte Beleuchtung der Wallanlagen,
  6. der städtischen Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung nach Beschlussfassung halbjährlich fortlaufend über den Umsetzungsstand zu berichten.