Aufwertung der Bremer Wallanlagen
Positionspapier der Fraktion der FDP Bremen.
Aktuelle Situation
Die Bremer Wallanlagen, einst grüne Oase und Erholungsraum im Herzen der Stadt, werden zunehmend als verschmutzter Angstraum wahrgenommen – besonders beim Einbruch der Dämmerung. Statt als grüner Rückzugsort zu dienen, prägen Verschmutzung, Drogenabhängige und Obdachlose das Bild. Dabei bieten Lage, Historie und die Mischung aus Grünflächen und Wasser ideale Voraussetzungen für einen Erholungsraum mitten in der Innenstadt.
Anwohner und Beschäftigte, wie die Mitarbeiter der Finanzbehörde, beklagen, dass die Situation untragbar geworden ist. Viele Bewohner meiden die Wallanlagen und bevorzugen den Bürgerpark, obwohl die Grünflächen direkt vor ihrer Haustür liegen.
Unsere Vision für die Wallanlagen
Wir möchten das Potenzial der Wallanlagen voll ausschöpfen und sie zu einem der Highlights der Bremer Innenstadt machen. Der grüne Gürtel soll wieder zu einem Ort der Erholung und des Erlebens für alle Bremerinnen und Bremer werden. Wenn wir das Leben in die Innenstadt zurückbringen wollen, müssen sich die Menschen innerhalb der Wallanlagen wieder sicher und willkommen fühlen.
Forderungen der FDP-Fraktion
- Sauberkeit wiederherstellen:
Die Wallanlagen sind ein zentraler Verbindungsweg zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt und müssen entsprechend gepflegt sein. Wir fordern mehr Mülleimer und häufigere Reinigungsintervalle. Die Rattenpopulation muss durch die Stadt wirksam reguliert werden. Illegale Müllentsorgung muss konsequent geahndet werden, damit die Grünflächen wieder in vollem Glanz erstrahlen. - Sicherheit erhöhen:
Ein Konzept zur Bewältigung der Probleme mit Obdachlosen und Drogensüchtigen ist unerlässlich. Wir fordern eine Taskforce des Ordnungsamts, die regelmäßig patrouilliert und wie ein Schutzschild für Ordnung und Sicherheit sorgt. - Uferflächen aufwerten:
Die schrägen Uferbereiche sollen einheitlich und sauber gestaltet werden. Durch das Entfernen von Gestrüpp, das aktuell als Versteck für Drogen dient, können wir diese Bereiche wieder zu offenen und einladenden Orten machen. - Fahrrad- und Fußgängerverkehr entflechten:
Fußgänger sollen ihre Spaziergänge genießen können, ohne ständig auf schnellen Radverkehr achten zu müssen. Wir schlagen vor, den Radweg von der Bürgermeister-Mevissen-Brücke bis zur Bischofsnadel farblich zu markieren. In den restlichen Wallanlagen sollte das Radfahren nur noch schiebend erlaubt sein. Die teure neu gebaute Radpremiumroute bietet eine Alternative, die genutzt werden sollte. Insgesamt sollen die Wallanlagen ein Ort sein, an dem sich Kinder sowie seh- und gehbehinderte Menschen frei und sicher bewegen können. - Erlebnisse durch Tretboote schaffen:
Die Wasserfläche zwischen Herdentor und Ostertorsteinweg soll für Tretboot- oder Ruderbootverleihe zugänglich gemacht werden. So wird der Wallgraben zu einer blauen Ader der Freizeitgestaltung im Einklang mit der lokalen Tierwelt. - Gastronomische Angebote erweitern:
Durch die Ansiedlung von Gastronomie, wie einem kleinen Teehaus in Form eines Pavillons vor der Polizei und der Kunsthalle, können die Wallanlagen kulinarisch aufblühen und zum genussvollen Verweilen einladen. - Theaterberg beleben:
Der Theaterberg sollte nicht nur im Sommer pulsieren. Durch den behutsamen Umbau zu einem Amphitheater—ohne den Denkmalcharakter zu verlieren— kann er zu einem ganzjährigen Magneten für Kunst und Kultur werden, der Jung und Alt begeistert. - Historisches Bewusstsein stärken:
Attraktive digitale Infotafeln sollen die reiche Geschichte der Wallanlagen erzählen und so das historische Erbe wie einen roten Faden für Besucher erlebbar machen. - Platz für Kinder und Familien schaffen:
Ein Erlebnisspielplatz mit mittelalterlichem Thema kann Kindern spielerisch Wissen vermitteln und gleichzeitig einen neuen Raum für Abenteuer bieten. Die Aufwertung des bestehenden Spielplatzes sollte geprüft werden. - Sport und Fitness im Zentrum fördern:
Ein Fitness-Parcours zwischen Bürgermeister-Smidt-Straße und Doventor würde die Wallanlagen zu einem grünen Fitnessstudio machen, das Bewegung und Gesundheit fördert—ein Treffpunkt für alle Generationen. - Kunsttunnel sanieren
Der Kunsttunnel war ein gelungener Ort der Begegnung zwischen Passanten und der Kunst, musste jedoch aufgrund von Vandalismusschäden zurückgebaut werden. Eine Sanierung des Tunnels und der Wandgestaltung würde das östliche Ende der Wallanlagen aufwerten. Einhergehen mit Restaurierung muss ein Konzept gegen Vandalismus. - Beleuchtung verbessern:
Durch ausreichend Beleuchtung werden die Wallanlagen auch abends zu einem sicheren Ort. Adaptive Lichtquellen können dabei helfen, das Sicherheitsgefühl zu steigern und die Grünflächen in ein einladendes Licht zu tauchen. Es sollte durchgängig durch die Wallanlagen ausreichend Lichtquellen zur Verfügung stehen.
Schlusswort
Die Neugestaltung der Bremer Wallanlagen ist ein entscheidender Schritt, um das Herz unserer Stadt wieder zum Schlagen zu bringen. Mit diesen Maßnahmen wollen wir einen Ort schaffen, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger sicher und wohl fühlen und der zum Verweilen, Entdecken und Genießen einlädt.