IQB-Bildungstrend 2021: Ergebnisse bleiben unterirdisch!
Hauke Hilz: Müssen den Spaß am Wettbewerb wieder entdecken!
Zum dritten Mal wurde mit dem IQB-Bildungstrend 2021 das Erreichen der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) für den Primarbereich in den Fächern Deutsch und Mathematik überprüft. Die Bremer Landesergebnisse werden nicht nur einzeln ausgewertet, sondern können im Vergleich mit den Ergebnissen anderer Bundesländer auch systematisch eingeordnet werden. Der Vergleich offenbart einen Bildungsnotstand ungeahnter Größe. Wieder sind die Bildungsergebnisse in Bremen am schlechtesten. Wieder werden die Ergebnisse schlechter als in den vorausgegangenen Erhebungen. Lediglich die Geschwindigkeit der Talfahrt wurde minimal gebremst. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion Bremen, Prof. Dr. Hauke Hilz, erklärt dazu:
„Die traurige Wirklichkeit des nüchternen Vergleichs wiederholt sich Jahr für Jahr. Wir haben mit 24.000 Euro pro Kopf und Jahr eines der teuersten Bildungssysteme und inzwischen die beste technische Ausstattung. Die Leistungen aber bleiben unterirdisch. Unsere Schülerinnen und Schüler erreichen die Regelstandards seltener und verfehlen die Mindeststandards häufiger. Dieses strukturelle Problem muss endlich schonungslos untersucht werden. Wo liegen die Gründe für das Versagen? Wer trägt die Verantwortung?
Deutlich wird, dass der Senat auf die beiden größten Herausforderungen (Bildungs-)Armut und die Bedürfnisse einer Zuwanderungsgesellschaft noch keine bildungspolitische Antwort gefunden hat. Wir müssen endlich den Weg der Fachkräfte aus den Herkunftsländern der Schülerinnen und Schüler in den Bildungsbetrieb unseres Landes ebnen. Sie sind Sprach- und Rollenvorbilder, auf die wir nicht verzichten können.
Alle Bildungsdebatten haben deutlich gemacht: Das Einfordern und Erreichen von Leistung ist negativ besetzt. Unsere Bildungsergebnisse können sich erst dann ändern, wenn wir den Spaß am Wettbewerb wieder entdecken und parallel unseren Bildungsbetrieb neu organisieren: Kitaplätze für alle, flächendeckend Ganztagsschulen auch in den Oberschulen, Fachkräfte aus den Herkunftsländern.“