Kinder- und Jugendarmut: Bremer Senat agiert sozialpolitisch unverantwortlich!

Magnus Buhlert: Wichtige Stellhebel im Land werden nicht bewegt! 

Bremen, 26. Januar 2023. Kinder- und Jugendarmut bleibt ein ungelöstes Problem im Land Bremen. Das geht heute aus dem neuen Factsheet „Kinder- und Jugendarmut in Deutschland“ der Bertelsmann Stiftung hervor. In Deutschland sind 2,88 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren armutsgefährdet. Jedes fünfte Kind ist in Deutschland von Armut bedroht. Der Anteil ist in den Bundesländern allerdings unterschiedlich hoch – in Bremen sind es traurige 41,1 Prozent, dem stehen 13,4 Prozent in Bayern gegenüber, in Hamburg sind es 20,7 Prozent. Kinder und Jugendliche Alleinerziehender und in Mehrkindfamilien sind dabei besonders armutsgefährdet. Ähnlich sind die Zahlen auch für junge Erwachsene zwischen 18-25 Jahren – auch hier ist Bremen deutlicher Spitzenreiter mit 44,5 Prozent. 

Der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Bremen, Dr. Magnus Buhlert, erklärt dazu: 

„Ich kann es schwer aushalten, dass die Kette der schlechten Nachrichten in Bezug auf unsere Jüngsten nicht abreißen will. Letzte Woche waren es die Bildungsergebnisse, diese Woche ist es die wachsende Kinderarmut. Ja, auch der Bund ist in der Pflicht. Die Einführung einer sogenannten Kindergrundsicherung gehört zu den zentralen sozialpolitischen Vorhaben der Ampelkoalition und muss zügig umgesetzt werden. 

Zugleich werden die dringend notwendigen Stellhebel in unserem Bundesland nicht bewegt: Unsere Kinder und Jugendlichen müssen endlich eine bessere Grundbildung erfahren, damit sie in ein selbstbestimmtes, finanziell unabhängiges Leben starten können. Wir brauchen eine intensive Familienarbeit, die Hilfen und Qualifizierungsoptionen aufzeigt und wir brauchen eine unbürokratische Anerkennungskultur, um Geflüchteten schnell den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ebnen. Stabile Kinderbetreuung und Ganztagsschulen ermöglichen Eltern Erwerbsarbeit – in Bremen fehlt beides. 

Wächst ein junger Mensch in Armut auf, sind nicht nur seine Zukunftsaussichten schlechter, er erlebt Verzicht und Scham. Das ist für eine kinderfreundliche Gesellschaft untragbar. Der aktuelle Senat agiert sozialpolitisch unverantwortlich.“