Fahrradparken sicher und witterungsunabhängig – weiteres Impulsprojekt für ein innovatives Stadtbild!

Antrag der Fraktion der FDP.

Bremen ist auf einen gesunden Mix der verschiedenen Verkehrsträger angewiesen. Dies sichert die urbane Mobilität der Zukunft und die Daseinsvorsorge für alle Bevölkerungsgruppen. Innovative Lösungen und moderne Technologien können dazu beitragen, den öffentlichen Raum effizienter und nachhaltiger zu gestalten und zu nutzen.

Der öffentliche Raum für den ruhenden Verkehr für Fahrräder ist knapp und steht in Nutzungskonflikten mit anderen Mobilitätsteilnehmerinnen und -Teilnehmern. Zudem sind die vorhandenen Fahrradstellplätze häufig überfüllt und oftmals nicht ausreichend gesichert. Fahrräder werden nahezu an jedem verfügbaren Platz abgestellt. Bäume, Laternenmasten, Straßenschilder oder Zäune dienen nicht selten als Fahrradstellplatz. Diese nicht vorgesehenen Stellplätze prägen nicht nur das Stadtbild negativ, sie bieten zudem unzureichenden Schutz vor Witterung und Diebstahl. Gerade nachts oder an wenig frequentierten Plätzen besteht eine erhöhte Gefahr von Beschädigungen durch Vandalismus. Ferner blockieren Fahrräder oft die Barrierefreiheit von Gehwegen. Dem Konkurrenzkampf um die knappen Flächen muss mit neuen Ideen und innovativen Lösungen entgegengetreten werden.

Bremen besitzt mit dem Fahrradparkhaus am Dom und den Fahrradstationen bereits zentrumsnahe Flächen. Diese gilt es jetzt, um innovative und zukunftsorientierte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Innenstadt und den Quartieren zu erweitern.

Gerade bei der Umgestaltung von öffentlichen Flächen wie der Domsheide oder bei einer Quartierentwicklung bieten sich innovative Konzepte an. Aber auch bei einer Neugestaltung von Stadtteilen, zum Beispiel durch ein integriertes Entwicklungskonzept, lassen sich moderne Fahrradparkflächen in das Stadtbild integrieren. Die vorhandene Parkinfrastruktur könnte durch eine zielgenaue Umnutzung einiger Bereiche als sichere, saubere und trockene Unterbringungsmöglichkeit für Fahrräder genutzt werden.

So gilt es insbesondere mit der BREPARK zu prüfen, inwieweit möglicherweise vorhandene Überkapazitäten in den öffentlichen Parkhäusern so umgestaltet werden können, dass hier Parkflächen für Fahrräder vorgehalten werden können.

Neben der Umnutzung von Überkapazitäten sind aber auch innovative Lösungsansätze geforderte. Insbesondere smarte Parkraumsysteme für Fahrräder sind zukunftsweisend und lassen sich sehr gut in Landschaftsbilder und Stadtteilkonzepte integrieren. Hier sollte Bremen mutig voranschreiten und sich für Pilotprojekte in den Quartieren zum Thema „innovatives Fahrrad-Parken“ einsetzen. Ein Beispiel wäre ein vollautomatisches Fahrradparksystem im Quartier. Diese Lösung bietet neben Parkraum auch Schutz vor Diebstählen und Vandalismus, insbesondere für wertvolle Rennräder und E-Bikes. Lästige Suchzeiten für Fahrradstellplätze lassen sich vermeiden. Ladestationen für E-Bikes (Akkus) lassen sich zusätzlich integrieren. Die Fassaden können individuell auf das Quartier angepasst und begrünt werden. Des Weiteren bieten sie die Fläche für eine nachhaltige Energiegewinnung an.

Gerade bei öffentliche Fahrradparkhäusern, aber auch bei sonstigen Fahrradstellplätzen gilt es die Sauberkeit und Sicherheit zu gewährleisten, hierfür braucht Bremen eine schnelle Lösung, welche mit in die Konzeption einfließen sollte.

Die Bremische Bürgerschaft (Stadtbürgerschaft) möge beschließen:

Die Bremische Bürgerschaft (Stadtbürgerschaft) fordert den Senat auf,

  1. innerhalb von neun Monaten nach Beschlussfassung ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Parkraumkonzept (Strategie) für Fahrräder für die Stadtgemeinde Bremen vorzulegen,
  2. mit der BREPARK zu prüfen wo und in welchem Umfang Überkapazitäten vorhanden sind und inwiefern ein Teil des vorhandenen Parkraums in den öffentlichen Parkhäusern für Fahrradparkplätze umgenutzt werden kann, wie dies bereits punktuell in einigen Parkhäusern der Fall ist,
  3. sich für ein Pilotprojekt „innovatives Fahrrad-Parken“ einzusetzen, um die Mobilität für Fahrradfahrer effizient und zukunftsfähig aufzubauen,
  4. mit der BREPARK, den städtischen Wohnungsbaugesellschaften, den Schulen und Hochschulen und interessierten Investoren Möglichkeiten für sichere und witterungsunabhängige (vollautomatische-) Fahrradparkhäuser in der Innenstadt, den Stadtteilen oder bei Einkaufsschwerpunkten zu erörtern und in das Konzept mit aufzunehmen,
  5. alle Fördermaßnahmen, gerade in Bezug auf innovative Pilotprojekte, auf EU-, Bundes-, und Landesebene auszuloten und in die Finanzierungsplanung mit aufzunehmen,
  6. im Einvernehmen mit den Beiräten potenzielle Flächen für vollautomatische Fahrradparksysteme zu benennen,
  7. der städtischen Deputation für Mobilität, Bau und Stadtentwicklung neun Monate nach Beschlussfassung über den Stand der Umsetzung zu berichten.