Sitzenbleiben als Chance begreifen!

Hauke Hilz: Leistungsgedanke muss wieder Einzug in die Bremer Klassenzimmer halten.
 
Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist das Abstufen beziehungsweise Sitzenbleiben in Bremen nur noch auf Antrag möglich. Im Vergleich zu den Nachbarbundesländern Hamburg und Niedersachsen wiederholen in Bremen deutlich weniger Schülerinnen und Schüler eine Klasse, obwohl teilweise das notwendige Leistungsniveau nicht erreicht wird. Der stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Bremen, Prof. Dr. Hauke Hilz, erklärt dazu:
 
„Die kürzlich veröffentlichten Bremer Leistungsvergleiche LALE 5 und 7 haben uns für das laufende Schuljahr deutlich vor Augen geführt, dass vielen Bremer Schülerinnen und Schüler ein für ihre Jahrgangsstufe ausreichendes Kompetenzniveau fehlt. Sie im Alltag so individuell zu fördern, dass ein aufholendes Lernen ermöglicht wird, bindet Ressourcen, die unsere Bildungslandschaft nicht hat. Das Wiederholen einer Klassenstufe ist deshalb für Schülerinnen und Schüler eine Chance, versäumte Grundlagen aufzuholen und den Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Langfristig können so die Bildungsergebnisse verbessert werden. Nur so ist es den Schülerinnen und Schülern auch möglich, qualifizierende Abschlüsse zu erreichen, die ihnen ein selbstständiges Leben eröffnen.“
 
Hilz plädiert für mehr Mut zu Leistung und jahrgangsübergreifenden Unterricht.
 
„Eine gute Mischung aus fordern und fördern muss den Unterrichtsalltag bestimmen. So kann der Leistungsgedanke endlich wieder Einzug in die Bremer Klassenzimmer halten. Dafür müssen wir die jahrgangsgebundenen Klassenstrukturen aufbrechen und mehr jahrgangsübergreifendes Lernen in 2-, 3- oder 4-jährigen Klassengruppen ermöglichen. In einem so organisierten Schulalltag wird aufholendes Lernen selbstverständlich möglich und Wiederholen nicht zum sozialen Stigma“, so Hilz abschließend.