Übergewicht: FDP setzt auf Aufklärung statt auf Strafsteuern  

Hauke Hilz: Zuckersteuer macht weder gesund noch schlank.

Zum Vorstoß der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft zur Einführung einer Herstellerabgabe auf Zucker und der Lebensmittel-Ampel erklärt der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion Bremen, Prof. Dr. Hauke Hilz:

„Übergewicht ist ein Problem in unserer Gesellschaft. Die vorgeschlagene Zuckersteuer löst diesen Missstand allerdings nicht. Sie macht weder gesund noch schlank. Als Freie Demokraten setzen wir auf Aufklärung statt auf Strafsteuern. Denn Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Essen darf Spaß machen, hat soziale Funktionen und kompensiert eben leider auch oft emotionale Konflikte, wie Trauer, Wut oder Ängste. Es geht also nicht nur darum was wir essen, sondern auch warum wir essen. Es gibt dabei einen Unterschied zwischen Ernährung und Essen. Bei der Ernährung sollten wir auf den Nährstoffgehalt in Verbindung mit dem Energiegehalt sowie die Zusammensetzung der Lebensmittel achten und beim Essen den Fokus auf Essmotivationen richten.

Es geht um Achtsamkeit und dem Bewusstsein, wie sich die Menschen um ihre physische und psychische Gesundheit sorgen. Essen ist somit eine Form der Fürsorge gegenüber des eigenen Körpers und hat damit ganz viel mit Eigenverantwortung zu tun. Eine Zuckersteuer lehnen wir ab. Deutschland ist bereits ein absolutes Hochsteuerland. Grüne sind immer schnell dabei eine neue Steuer einzuführen, stattdessen sollte aktiv daran gearbeitet werden, den Bürger zu entlasten.“

Hilz, der als Professor für Lebensmittelchemie an der Hochschule Bremerhaven lehrt, setzt zur Bekämpfung von Übergewicht auf Bildung.

„Übergewicht lässt sich nur durch die richtige Kombination aus Bewegung, Ernährung und Informationen reduzieren. Aus diesem Grund setzen wir auf eine umfassende Ernährungsbildung. Gerade in den Schulen und Kindergärten kann noch mehr getan werden. Schon heute sind alle wichtigen Nährwerte ausreichend auf den Lebensmitteln gekennzeichnet. Einige Erwachsene und Kinder können damit jedoch nichts anfangen. Statt sie durch kindische Smileys und Ampeln zu entmündigen, wollen wir sie dazu befähigen diese Werte selber einschätzen zu können. Bildung ist der Schlüssel dazu. Nur so können wir die Zahl der Übergewichtigen nachhaltig reduzieren“, so Hilz.