Wie verbreitet sind synthetische Drogen in der Bremer Drogenszene?

Kleine Anfrage der Fraktion der FDP.

Laut jüngster Presseberichterstattung (Weser Kurier vom 16.07.2025) sollen sich synthetische Opioide wie Fentanyl und Nitazene in der Bremer Drogenszene verbreiten. Der städtischen Gesundheitsdeputation wurde noch in 2024 auf Nachfrage mitgeteilt, dass Untersuchungen keine Anzeichen eines größeren Problems bei dem Thema Fentanyl haben erkennen lassen.

Mit der nun nachgewiesenen Verbreitung synthetische Opioide auch in Bremen verändert sich die Risikolage für Drogenkonsumierende dramatisch, da die Substanzen extrem hohe Überdosierungsgefahren bergen. So hat Fentanyl bereits in den USA und Kanada zu einer schweren Krise geführt.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

  1. Wie haben sich die Nachweise synthetischer Opioide in den vergangenen fünf Jahren entwickelt und wann genau ist Fentanyl im Land Bremen verstärkt aufgetreten? Bitte jeweils jährlich (für 2025 bis Juni) und im Verhältnis zu den durchgeführten Tests angeben.
  2. Wie viele Not- und Todesfälle sind nach Kenntnis des Senats seit 2024 auf Beimischungen von synthetischen Opioiden zurückzuführen?
  3. Welche weiteren Erkenntnisse liegen dem Senat zur Verbreitung synthetischer Opioide und zur Entwicklung des Schwarzmarktes im Land Bremen vor?
  4. Inwiefern wird eine Ausweitung der Schnelltests für sinnvoll erachtet und wie kann die Infrastruktur optimiert werden?
  5. Wann wird ein Drug-Checking Modellvorhaben im Land Bremen umgesetzt?
    • Wie kann das Vorhaben nach Einschätzung des Senats sinnvoll ausgestaltet werden (stationär und/oder mobil)?
    • Welche Laborkapazitäten werden für notwendig erachtet und wie können diese vorgehalten werden?
    • Mit welchen Kosten gehen Umsetzung und Betrieb einher? 
  6. Aus welchen Gründen ist das Land Bremen nicht an das Drogenfrühwarnsystem „News“ angeschlossen?
  7. Welche Monitoringmaßnahmen existieren im Land Bremen und wie können zirkulierende Substanzen schneller erkannt werden?
  8. Welcher Austausch besteht zur Fentanyl-Lage mit anderen Städten wie Hannover, Hamburg oder Berlin und dem Bundesdrogenbeauftragten und welche Erkenntnisse zieht der Senat daraus?
  9. Welche Meldeketten existieren im Land Bremen?
    • Wie ist die Zusammenarbeit von Gesundheits-, Sozial- und Ordnungsbehörden organisiert?
    • Welche (Schutz-) Maßnahmen wurden nach Bekanntwerden der zunehmenden Verbreitung synthetischer Opioide eingeleitet?
  10. Ist Naloxon nach Ansicht des Senats in ausreichendem Umfang für Helfer und Konsumenten verfügbar und wie kann der Einsatz optimiert werden? 
  11. Wie bewertet der Senat die Wirksamkeit der bisher ergriffenen Maßnahmen und wie kann ein ganzheitlicher Behandlungsansatz für schwer drogenabhängige Patienten aussehen?