Moderne Parkraumkonzepte für moderne Stadtteile
Antrag der Fraktion der FDP.
Öffentlicher Raum ist in vielen Teilen Bremens ein knappes Gut und führt zu vielfältigen Nutzungskonflikten. Hiervon besonders betroffen ist der Parkraum. Fehlender oder zu knapp bemessener Parkraum sorgt für viel Frust und große Zeitverluste. Zusätzlich besteht eine höhere Gefahr für Unfälle durch schwierige Parkmanöver, die Umwelt- und Lärmbelastungen steigen durch die Zunahme der Parksuchzeiten und die angespannte Parksituation führt immer häufiger zu ordnungswidrigem Parkverhalten.
Bremen wächst und damit wächst auch der Parkdruck. Besonders betroffen sind Stadtteile wie das Viertel, die Neustadt oder aber Findorff. Der ideologische Streit um Parkplätze und die Parkplatzvernichtung hilft wenig bei der Problemlösung. Auch eine zu geringe Ausweisung neuer Parkmöglichkeiten in Bebauungsplänen muss vorausschauender durchdacht werden. Bremen braucht eine intelligente, zukunftsorientierte und nachhaltige Parkraumlösung.
Es gibt vielschichtige Gründe warum viele Menschen auf das Auto und die uneingeschränkte Mobilität angewiesen sind oder diese bevorzugen. Dies gilt es unvoreingenommen bei der Stadtentwicklung zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer und Bewohner Bremens gefunden werden. Hierzu gehört ein nachhaltiges Parkraummanagement sowie innovative Ansätze, die die Parkflächen bündeln. Im Zuge der Planung sowie bei Sanierungs- und Neubaumaßnahmen von öffentlichen Flächen gilt es zu prüfen, wie moderner und zukunftsorientierter Parkraum geschaffen werden kann. Dies beinhaltet insbesondere die Ausstattung des neu geschaffenen aber auch des vorhandenen Parkraums mit Lademöglichkeiten für alternative Antriebstechnologien.
Das Verkehrs- und Parkchaos kann durch innovativ geplante Parkräume entspannte werden. Ein Beispiel hierfür sind moderne Quartierstiefgaragen oder voll automatisierte Parkhäuser. Neben einer effizienten Nutzung der Ressourcen und der Reduzierung von Umwelt- und Lärmbelastungen durch lange Parksuchzeiten, bedeutet dies auch eine Steigerung der Lebensqualität durch mehr autofreie Flächen. Zudem sollten die Parkräume so planen werden, dass E-Mobilität und andere nachhaltige Antriebsarten im Fokus stehen.
Die Stadtbürgerschaft möge beschließen:
Die Stadtbürgerschaft fordert den Senat auf,
1. innerhalb von sechs Monaten nach Beschlussfassung ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Parkraumkonzept für effiziente Parklösungen für Bremen mit einem Schwerpunkt auf die vom Parkdruck besonders betroffenen Stadtteile vorzulegen, welches die E-Mobilität vollumfänglich berücksichtigt,
2. öffentliche Flächen für Quartierstiefgaragen bereitzustellen und in das nachhaltige Parkraummanagement mit aufnehmen,
3. sich für ein Pilotprojekt „innovatives Parken“ nach Vorbild des vollautomatischen Parkhauses in Århus einzusetzen, um zukunftsfähigen Parkraum effizient zu gestalten,
4. mit den Beiräten potenzielle Flächen für urbanes und innovatives Parken zu benennen,
5. der städtischen Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Landwirtschaft drei Monate nach Beschlussfassung über den Stand der Umsetzung zu berichten.
Rainer W. Buchholz, Dr. Magnus Buhlert, Lencke Steiner und die Fraktion der FDP