Medizinstudium für Bremen und Bremerhaven ergebnisoffen prüfen!
Magnus Buhlert: Rot-Grün agiert kurzsichtig.
In der gestrigen gemeinsamen Sitzung des Wissenschaftsausschusses und der Gesundheitsdeputation hat sich die rot-grüne Koalition gegen die Prüfung eines medizinischen Vollstudiums in Bremen ausgesprochen. Der wissenschafts- und gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Bremen, Dr. Magnus Buhlert, erklärt dazu:
„Mediziner fehlen. Auch wir merken den Fachkräftemangel in allen Gesundheitsberufen. In der Anhörung ist mehr als deutlich geworden, wie befruchtend eine medizinische Fakultät für die Ausbildung im gesamten Gesundheitswesen wäre. Auch steht fest, dass dies den Wissenschaftsstandort bereichern würde. Hier gibt es viele Anknüpfungspunkte für künftige Forschung. Wir stehen einer medizinischen Fakultät positiv gegenüber und haben uns in der Anhörung für eine breite Planung und genaue Prüfung ausgesprochen. Eine nachhaltige Entscheidung für den Aufbau am Standort Bremen kann nur getroffen werden, wenn alle Möglichkeiten ausgeleuchtet und gegeneinander abgewogen werden. Dafür gilt es Kosten und Nutzen abschätzen zu können, um dann nicht auf Basis von Spekulationen, sondern fundiert über den Einsatz von Steuergeldern entscheiden zu können”.
Vor dem Hintergrund begrenzter Haushaltsmittel sagt er: “Die Prioritäten sind für uns aber klar: Investitionen in frühkindliche und schulische Bildung gehen vor. Die möglichen zusätzlichen Ausgaben für eine medizinische Fakultät dürfen auch nicht dazu führen, dass die im Wissenschaftsplan festgeschriebenen Mittel gekürzt werden.”
Buhlert kritisiert darüber hinaus das Verhalten der rot-grünen Koalitionäre in der Anhörung.
„SPD und Grüne ignorieren, was in der hochgradig besetzten Anhörung deutlich wurde. Alle Beteiligten waren sich einig, dass eine fundierte Prüfung über die vielen Chancen und Risiken einer medizinischen Ausbildung in Bremen durchgeführt werden sollte. Dabei wurden viele innovative Ansätze einer modernen medizinischen Ausbildung benannt. Doch Rot-Grün lässt die Chance auf eine umfassende Prüfung liegen. Sie möchte lediglich, dass eine einseitige Untersuchung einer klinischen Ausbildung durchgeführt wird. Dabei steht noch nicht einmal fest, ob solch eine eingeschränkte Ausbildung dem Anspruch des Masterplan Medizinstudium 2020 der KMK und den Ansprüchen des Wissenschaftsrates genügt und akkreditiert werden kann. Ohne Kenntnis über Bedarfe, Nutzen und Kosten sowie Akkreditierungschancen hat Rot-Grün sich festgelegt und damit eine innovative und zukunftsorientierte Diskussion vorschnell unterbunden. Das ist kurzsichtig und stümperhaft“, so Buhlert.