Gründen in Bremen – was ist passiert?

Kleine Anfrage der Fraktion der FDP.

Am 20. September 2017 hat die Bremische Bürgerschaft mit den Stimmen aller in der Bürgerschaft vertretenden Fraktionen den Antrag „Bremens Stärken besser für Gründungen und Start-ups nutzen“ (Drs. 19/1139) beschlossen. Dieser Antrag hat zahlreiche Maßnahmen vorgesehen, um das Gründen in Bremen zu erleichtern und Gründungswillige stärker zu unterstützen.

Der Senat hat der Bremischen Bürgerschaft am 16. Oktober 2018 einen Bericht zur Umsetzung des Antrags vorgelegt (Drs. 19/1860). In diesem Bericht wurde nicht zu allen Teilen des Antrags Stellung genommen bzw. einige Ergebnisse waren noch offen.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:
  1. Inwieweit ist das für Ende 2018 angekündigte und im Starthaus entwickelte Kennzahlensystem mittlerweile im Einsatz und welche Erfahrungen wurden mit dem System bisher gemacht?
  2. Inwieweit existieren in Bremen mittlerweile hochschulnahe Gründerzentren, die junge Unternehmen durch intensives Coaching unterstützen und diese mit privaten Akteuren vernetzen, um damit Wissens- und Technologietransfer stärker zu fördern?
  3. Inwieweit hat der Senat in den anderen Clustern neben Luft- und Raumfahrt einen stärkeren Fokus auf Start-Ups und Gründungen gelegt und inwieweit existieren jeweils feste Ansprechpartner für die Cluster und welche Veranstaltungen und Pitching-Events haben seit dem 20. September 2017 jeweils in welchem Cluster stattgefunden?
  4. Inwieweit hat der Senat die Bremischen Programme zur Existenzförderung auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert, zu welchen Ergebnissen ist der Senat jeweils bei welchem Programm gekommen und welche Nachjustierungen wurden jeweils vorgenommen?
  5. Inwieweit ist mittlerweile ein Bremer Start-up-Fonds ins Leben gerufen worden, an dem sich unter anderem auch Bremerinnen und Bremer beteiligen können und mit welcher Argumentation sieht der Senat in der Gründung einer „Venture Lounge“, die in ihrem Wesen einem Fonds nicht ähnelt, eine Erfüllung des Auftrags der Bremischen Bürgerschaft (Landtag)?
  6. Inwieweit wurde neben Netzwerktreffen auch welche privatwirtschaftliche Beratungseinrichtungen – bzw. Unternehmen – durch welche geeigneten Netzwerke und welche Matching-Instrumente unterstützt, die aufgrund ihrer Erfahrungen den Start-ups wichtige und notwendige Impulse geben sowie Investoren vermitteln können und mit welchen Maßnahmen (Werbung, Unterstützung finanzieller Art, usw.) ist dies passiert?
  7. Inwieweit ist die Vergabepraxis in Bremen über die Bereitstellung einer Handlungsempfehlung durch die zSKS tatsächlich gründerfreundlicher gestaltet worden und inwieweit hat sich die Zahl der Existenzgründer erhöht, die sich an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen? Wie viele Existenzgründer werden derzeit auf der sogenannten „Existenzgründerliste“ geführt und wie hat sich die Zahl in den vergangenen zwei Jahren entwickelt? Wie viele Existenzgründerinnen und -gründer wurden in den vergangenen zwei Jahren über geeignete Schulungen durch wen im Bereich des Vergabewesen informiert?
  8. Inwieweit wurden welche Veranstaltungen für Gründerinnen und Gründer mit welchen gezielten Marketingaktionen auch über die Landesgrenzen hinweg beworben und inwieweit wurde Bremen durch den Senat als Start-up-Standort bundesweit durch welche Maßnahmen etabliert?
  9. Wie hat sich der Zahl und der Anteil der Frauen, die bei der Gründung von öffentlichen Stellen beraten oder unterstützt werden in den vergangenen zwei Jahren entwickelt?
  10. Wie viele Unternehmen haben mittlerweile von der Gründung des „Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum“ in Bremen profitiert und in wie vielen Fällen sind Start-ups bzw. junge Unternehmen als betriebliches Innovationsinstrument genutzt worden?
  11. Wie viele Fördergelder sind insgesamt und jährlich in die Unterstützung der Wirtschaft in Bremen geflossen und welche Unternehmensarten (bspw. Startups oder KMU) haben jeweils profitiert?