Endometriose: Was tut der Senat zur Verbesserung der Versorgungssituation?

Große Anfrage der Fraktion der FDP.

Laut aktuellem Frauengesundheitsbericht des Robert-Koch-Instituts leiden 10 bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter an Endometriose, einer Unterleibserkrankung, bei der gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. Die Betroffenen sind durch den chronischen Krankheitsverlauf und die Schmerzproblematik in ihrem privaten und beruflichen Alltag häufig stark eingeschränkt.

Obwohl Endometriose in Deutschland die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung ist, vergehen vom Auftreten erster Symptome bis zur Diagnosestellung häufig viele Jahre. Schwierigkeiten in der Diagnosestellung sowie gesellschaftliche Bagatellisierung und Stigmatisierung von Menstruationsbeschwerden führen häufig zu einem verzögerten medizinischen Befund und einer wirkungsvollen Therapie. Die Behandlung konzentriert sich bisher auf die Therapie der Symptome, da die Ursache der Erkrankung wissenschaftlich bislang nicht geklärt ist.

Angesichts der weiten Verbreitung und der Auswirkungen der Erkrankung auf die Lebensqualität ist auf eine Verbesserung der Versorgungssituation der Betroffenen hinzuwirken.

Wir fragen den Senat:

  1. Wie viele Menschen leiden nach Kenntnis des Senats im Land Bremen an Endometriose?
  2. Wie bewertet der Senat die Versorgungssituation von Endometriose-Patienten im Land Bremen?
  3. Welche Maßnahmen auf Landesebene existieren bzw. sind geplant, um über Endometriose aufzuklären?
  4. Welche Maßnahmen wurden ergriffen bzw. sind geplant, um die Versorgungssituation der Betroffenen im Land Bremen zu verbessern?
  5. Wie viele auf die Diagnose und Therapie in der Endometriose spezialisierte Einrichtungen gibt es im Land Bremen?
  6. Wie bewertet der Senat die Schaffung eines Endometriose-Behandlungszentrums sowie die Einführung eines Endometriose-Registers für das Land Bremen?
  7. Welche Kenntnisse hat der Senat zu Fortbildungsangeboten von Gynäkologen zur Erkrankung und von Hausärzten und Kinder- und Jugendärzten in Bezug auf die Diagnose von Endometriose?
  8. Welche Möglichkeiten sieht der Senat auf Landesebene,
  9. Ursachenforschung, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten zu fördern?
  10. um die medizinische Versorgung und den Wissenstransfer zur Erkrankung zu erhöhen?
  11. Plant der Senat selbst eine Kampagne zur Aufklärung der Öffentlichkeit? Wenn nein, warum nicht?
  12. Inwiefern an Schulen im Land Bremen eine Aufklärung zum Thema im Sexualkundeunterricht stattfindet bzw. geplant ist?
  13. Inwiefern findet zur Endometriose-Bekämpfung ein Austausch auf Bundesebene und mit anderen Partnern statt? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht?
  14. Inwiefern und mit welchem Ergebnis wurde das Thema im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz behandelt und wie lautet der konkrete Beschlussvorschlag?