Technologische Innovationen für Klimaschutz nutzen!

Magnus Buhlert: Den Menschen nicht mit kleinteiligen Maßnahmen ins Privatleben hineinreden.

Den Zwischenbericht der Enquetekommission „Klimaschutzstrategie“ kommentiert der klimapolitische Sprecher der FDP-Fraktion Bremen, Dr. Magnus Buhlert, wie folgt: 

“Bremen und Bremerhaven können ihren Teil zum Klimaschutz beitragen. Das zeigt der Zwischenbericht der Enquetekommission. Um mit den knappen personellen und finanziellen Ressourcen in Bremen möglichst viel CO2 einzusparen, müssen wir schauen, welche Maßnahmen tatsächlich was bringen und wo wir diese sinnvoll umsetzen können. Insbesondere dürfen wir die anderen Nachhaltigkeitsziele sowie die Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und den Erhalt von Arbeitsplätzen nicht aus den Augen verlieren.

Als Freie Demokraten setzen wir dabei auf technische Innovationen. Technologische Chancen die wir bereits heute sehen, sind beispielsweise die Stahlproduktion mit Wasserstoff, die Sektorkopplung im Energiesektor, die Verbreitung von CO2-freien Elektro- und Wasserstoffantriebe und die Digitalisierung der Verkehrssteuerung. Gleichzeitig können wir damit die Arbeitsplätze der Zukunft in Bremen und Bremerhaven schaffen. Im Gegensatz dazu führt einseitiger Verzicht nicht nur zu einer schlechteren Lebensqualität der Menschen, sondern schwächt auch die Akzeptanz des Klimaschutzes. Wir lehnen daher Verbots- und Verzichtsphantasien ab.

Einsparungen sind in Bremen und Bremerhaven am meisten durch die Sanierung von Gebäuden, insbesondere der öffentlichen Gebäude, möglich. Hierfür brauchen Stadt und Land einen Sanierungsfahrplan. Zusammen mit dem Umland müssen wir auch den ÖPNV verbessern. Auf Bundes- und EU-Ebene muss sich das Land für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für bessere Rahmenbedingungen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft einsetzen. Zudem muss der Emissionshandel auf weitere Branchen ausgeweitet werden. 

Mit staatlichem Handeln allein werden wir die Klimaschutzziele jedoch nicht erreichen. Es sind alle gefragt. Die Politik sollte jedoch der Versuchung widerstehen, Verzicht zu predigen und den Menschen mit kleinteiligen Maßnahmen in ihr Privatleben hineinzureden. Das geht an ihrer Lebensrealität vorbei. Hier gilt es zu überzeugen.

Die Klimaenquete bietet die Chance, eine langfristige Strategie für den Klimaschutz im Land zu erarbeiten. Der Zwischenbericht zeigt, dass es viele Ideen und Möglichkeiten gibt. Er zeigt aber auch, dass es nicht so einfach ist. Schnell ein paar Maßnahmen zu beschließen, wie es so oft gefordert wird, wird der Sache nicht gerecht. Das Thema ist dafür zu komplex. Es ist also noch viel zu tun. Wir sind zugleich zuversichtlich, dass die Arbeit der Enquetekommission letztendlich einen Mehrwert für uns alle haben wird.“