Mitarbeiter-Betrug im Amt für soziale Dienste: FDP fordert unabhängige Prüfungen
Ole Humpich: “Es ist schockierend, dass eine Behörde, die zum Schutz der Schwächsten da ist, derartige Schlupflöcher für Kriminelle bietet.”
Nach Informationen des Weser-Kurier haben zwei Mitarbeiter des Bremer Amtes für soziale Dienste zweieinhalb Jahre lang systematisch Gelder in Höhe von insgesamt 418.000 Euro veruntreut, indem sie fiktive Fälle anlegten und die Zahlungen auf eigene Konten überwiesen. Dazu erklärt Ole Humpich, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Bremen:
„Es ist ein Skandal, dass solche kriminellen Machenschaften erst durch einen Zufallsfund aufgedeckt wurden. Wenn eine zuständige Behörde erst nach mehr als zwei Jahren auf so einen massiven Betrug aufmerksam wird, zeugt das von einem erschreckenden Maß an organisatorischem Versagen. Noch erschreckender ist, dass die Ermittlungen auch einen katastrophalen Umgang mit Unterstützungsanträgen aufdeckten, die einfach im Müll landeten. Arbeitsüberlastung als Ausrede für das Wegwerfen von 150 Anträgen ist dreist und absolut inakzeptabel.“
Humpich weiter:
„Die Bremer Sozialbehörde braucht dringend eine unabhängige Überprüfung ihrer Abläufe. Wir fordern ein umfassendes Gutachten, das aufzeigt, wo Prozesse angepasst werden müssen und wie derartige Vorkommnisse in Zukunft verhindert werden können. Es muss geklärt werden, ob weitere Fälle von Misswirtschaft oder Betrug existieren. Es ist schockierend, dass eine Behörde, die zum Schutz der Schwächsten in unserer Gesellschaft da ist, derartige Schlupflöcher für Kriminelle bietet. Wir werden dazu eine parlamentarische Anfrage einbringen. Es drängt sich die Frage auf, ob es hier nicht noch weitere Fälle gibt, die bisher unentdeckt geblieben sind. Wie zuletzt beim Akten-Skandal im Sozialzentrum 5, das letztendlich Schäden in Millionen-Höhe verursachte. So einen Fall gilt es unbedingt zu vermeiden. Mit der verschwenderischen Gleichgültigkeit in der Sozialbehörde muss Schluss sein!“